Antigewalttag und alarmierende Zahlen zur Gewalt gegen Frauen
Im Rahmen der Aufgabe als Koordinatorin der Örtlichen Liga Spremberg (eines freiwilligen Zusammenschlusses sozialer Vereine, Institutionen, Initiativen, Kirchen unserer Stadt und ihrer Ortsteile) haben wir in diesem Jahr auch die Aktionen zu einem ernsten Thema, zum Antigewalttag am 25. November 2024, dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen, organisiert. Am Vormittag des 25.11. wurden die Antigewaltfahnen vor dem Rathaus und dem „Bergschlösschen“ gehisst. Außerdem beteiligte sich Spremberg erstmals an der UN-Kampagne „Orange the World“. Diese macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. In diesem Zeitraum werden Gebäude oder markante Objekte in orange angestrahlt bzw. beleuchtet. In Spremberg sind dies der Rathausturm, die Präsenzstelle der Hochschulen Brandenburgs in der Langen Straße und die Villa der Volkssolidarität. Mit Einbruch der Dämmerung lud die FwA am Antigewalttag zu einer Lichterstunde mit Lesung ins Café der Volkssolidarität in Spremberg ein, eröffnet durch die Bürgermeisterin Christine Herntier. Für Aufmerksamkeit sorgten auch zehn Bänke u.a. am Marktplatz, am Spreedamm und am Busbahnhof, die mit orangefarbenen Planen bezogen wurden. Diese sind mit der Rufnummer des Hilfetelefons gegen häusliche Gewalt sowie dem Internationalen Hilferuf per Handzeichen und einem QR-Code bedruckt. Die verschiedenen Aktionen wurden unterstützt durch die Stadt Spremberg und das Bundesprogramm „Demokratie leben“.
Weitere Informationen zu der Aktion: unter https://unwomen.de/orange-the-world/ oder über die FwA.
Zum Hintergrund: 2023 wurde in Deutschland alle drei Minuten ein Mädchen oder eine Frau Opfer von Gewalt. 360-mal und damit fast jeden Tag wurde hier ein Femizid begangen, also eine Frau getötet, weil sie eine Frau ist. 68,6 Prozent der Tötungsdelikte werden dem Bereich der Häuslichen Gewalt zugeordnet. Das bedeutet, dass die meisten Mädchen und Frauen durch innerfamiliäre Gewalt oder Partnerschaftsgewalt getötet werden. Das geht aus dem BKA-Lagebericht „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“ 2023 hervor.
Mitglieder der Örtlichen Liga Spremberg hissen gemeinsam die Fahne zum Antigewalttag.
Zwei Mitarbeiterinnen der Spremberger Firma PUREORANGE – Voigt Werbetechnik bringen eine Plane mit dem Aufdruck der Nummer des Hilfetelefons sowie dem Hilferuf per Handzeichen auf einer Bank am Marktplatz sowie am Spreedamm an. Fotos: Daniela Kühn/FreiwilligenAgentur Spremberg